Abschluss bundesweiter Biotonnenkontrollen
Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen hat innerhalb von vier Wochen fast 21.000 Biotonnen kontrolliert.
Obst- und Gemüsereste, verdorbene Lebensmittel, Rasenschnitt – all das landet im Landkreis Böblingen seit 1994 in der Biotonne. Leider finden sich auch immer mehr Störstoffe – allen voran Plastiktüten und Restmüll – in der grünen Tonne. Um das Trennverhalten der Bevölkerung positiv zu beeinflussen, hat sich der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB) einer bundesweiten Kontroll-Aktion angeschlossen. Unter dem Motto „Dein Biomüll ist wichtig für’s Klima!“ wurden in mehr als 50 Kreisen und Städten die Tonnendeckel hochgeklappt.
Die erstmalige bundesweite Tonnenkontrollaktion ist zwischenzeitlich beendet. In den vergangenen vier Wochen mussten die Müllwerker im Landkreis Böblingen über 1.700 ohne Leerung stehen lassen, weil sie falsch befüllt waren. Deutschlandweit bestanden 15.000 von 334.336 kontrollierten Biotonnen den Test nicht. Notwendig wurde die Aktion des Vereins wirfuerbio, weil es für die Abfallwirtschaftsbetriebe in Deutschland wegen der hohen Störstoffanteile zunehmend schwieriger wird, aus Bioabfällen hochwertigen Kompost herzustellen.
Insgesamt wurden im Landkreis an 19 Arbeitstagen rund 21.000 Biotonnen auf Störstoffe kontrolliert. 8,4 Prozent konnten nicht geleert werden, das entspricht im Schnitt jeder zwölften grünen Tonne.
Die Kontrollaktion stieß in der Bevölkerung überwiegend auf Verständnis. „Insgesamt ist das Trennverhalten der Menschen erfreulich, leider gibt es aber immer wieder Ausnahmen. Wir wollen das Trennverhalten positiv beeinflussen und mit den Stichprobenkontrollen aufklären, nicht bestrafen“, betont Martin Wuttke, Erster Werkleiter beim AWB. Das kommunale Entsorgungsunternehmen ist auf das korrekte Trennverhalten der Bürger angewiesen. „Nur aus sauberen Bioabfällen kann saubere Komposterde werden. Deshalb führen wir auch in Zukunft Stichprobenkontrollen bei den Biotonnen durch“, betont Martin Wuttke.
Biomüll ist wichtig für’s Klima: Das Problem Störstoffe in Zahlen in Deutschland
Aus Biomüll wird Bioenergie und Kompost. Bei einer Quote von deutschlandweit 4,6 % falsch befüllter Tonnen, deren Inhalt als Restmüll entsorgt werden muss, werden pro Jahr 92.000 t weniger Kompost produziert und der Bedarf an nitratreichen Düngemitteln steigt. Für den CO2-Ausstoß bedeutet das ein Plus von 25.600 t. Mit einer sauberen Trennung von Biomüll kann jeder einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Tipps zur richtigen Befüllung der Biotonne gibt der AWB auf der Webseite www.awb-bb.de/biomuell. Um die Biotonnen frei von Plastik zu halten, verkauft der AWB auf seinen 31 Wertstoffhöfen umweltfreundliche Papiertüten aus Altpapier für die Vorsortierung in der Küche – 20 Stück zu 2,00 Euro.