Zweites Aktionstreffen gegen Wilden Müll am 28. September

Gemeinsames Vorgehen des Abfallwirtschaftsbetriebs mit Kommunen und Initiativen im Frühjahr 2024 geplant

Illegale Müllablagerungen sind für den Landkreis Böblingen und seine Kommunen ein großes gesellschaftliches Problem. In den letzten Jahren haben sich die insgesamt erfassten Mengen auf 778 t (2022) Tonnen pro Jahr mehr als verdoppelt. Die gewaltigen Müllmengen verursachen – neben dem zeitlichen Aufwand für Einsammeln und Transportieren – auch erhebliche Entsorgungskosten, die letztlich die Allgemeinheit über die Müllgebühren tragen muss.

Auf diesen Missstand aufmerksam zu machen ist Ziel des World Cleanup Day, der weltweit am 16. September 2023 stattfand. Nicht nur der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB) beteiligte sich mit einer Sammelgruppe an diesem Aktionstag, sondern auch Städte und Gemeinden, Initiativen, Vereine, Schulen und private Gruppen. Gemeinsam haben sie zu „Müll-Putzeten“ vor Ort aufgerufen und wilden Müll im Landkreis gesammelt.

„Ein herzliches Dankschön an alle die sich engagiert haben, sei es bei der Organisation im Vorfeld als auch bei den Sammlungen selbst oder bei der Entsorgung! Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert hat und streben eine konsolidierte Frühjahrsputzaktion an, um dadurch noch mehr Aufmerksamkeit auf die Problematik des wilden Mülls zu lenken“, erklärte Wolfgang Hörmann, Werkleiter des AWB.

Allein im Sammelgebiet auf der Böblinger Hulb konnte der AWB in wenigen Stunden 15 Säcke mit wildem Müll zusammentragen. Andere Gruppen hatten noch weit größere Mengen zu verzeichnen. So hatte eine gut 100 Personen starke Sammelgruppe in Gäufelden die gewaltige Menge von 340 Kilogramm, an Wildem Müll eingesammelt. Die Gemeinde Gärtringen stattete die Gruppe der „Umweltheldinnen“ mit Werkzeug aus und stellte Preise für Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Umweltheldinnen hatten bereits im Vorfeld mit Brückenbannern für den World Cleanup Day geworben.

Organisierte Putzeten fanden auch in der Gemeinde Ehningen und in Leonberg statt – neben der Stadtverwaltung half dort auch der BUND tatkräftig mit. Der CDU-Stadtverband Rutesheim nahm die Organisation des „Plogging“ rund um die Sporthallen in die Hand, während sich in Herrenberg das Andreae-Gymnasium mit einem Schul-Cleanup in der Schuleingangswoche engagierte. Der NABU Renningen-Malmsheim konzentrierte sich auf die S-Bahnhöfe, weil sich dort erfahrungsgemäß der wilde Müll immer wieder anhäuft. Auf der Diezenhalde in Böblingen kooperierten der Stadtteil-Arbeitskreis Diezenhalde, der Kinder- und Jugendtreff Diezenhalde sowie die Blitz Blank Paten mit großem Erfolg. Die Regionalgruppe Sindelfingen/Böblingen der „Omas for Future“ setzt den Fokus auf Zigarettenkippen, die sie rund um den Böblinger See aufsammelten, dabei kamen rund 6000 Zigarettenkippen zusammen.

Zum Austausch über die Ergebnisse der einzelnen Putzeten lud der AWB die Aktiven zu einem „Aktionstreffen“ ein. Dieses fand, nach einem Termin im vergangenen März, nun zum zweiten Mal statt. Vertreter von Städten und Gemeinden sowie privaten Organisationen erörterten und diskutierten aktuelle, allgemeine und ortsspezifische Probleme mit illegalen Müllablagerungen, vor allem die stark angestiegene Vermüllung an den Containerstandorten.

„An den Containerstandorten mussten wir gegenüber dem vergangenen Jahr leider eine deutliche Zunahme an wildem Müll verzeichnen“, führte Wolfgang Hörmann beim Aktionstreffen aus. Mit neuen Hinweisaufklebern auf den Containern wolle man künftig die Bevölkerung auf die Missstände aufmerksam machen, zudem werde geprüft, ob an besonders problematischen Standorten eine Videoüberwachung möglich sei.

Im Frühjahr 2024 möchte der AWB zusammen mit den Städten und Gemeinden, aber auch mit Schulen, Firmen, Vereinen und anderen Initiativen eine landkreisweite Putzete organisieren, um dadurch eine größere Aufmerksamkeit zu erreichen und auch einem größeren Personenkreis die aktive Teilnahme zu ermöglichen: Vom 9. bis 16. März 2024 werden alle Aktiven mit hoffentlich zahlreichen Sammelaktionen im Landkreis auf das Problem der Wilden Müllablagerungen aufmerksam machen.

Interessierte finden auf der Webseite www.wildermuellkannnix.de weitere Informationen.