Die Oberflächenabdichtung einer Deponie ist insgesamt über drei Meter hoch. Sie besteht aus Entgasungs- und Entwässerungsschichten, einer mineralischer Dichtung, einer Kunststoffdichtungsbahn und Vliesen. Darüber liegt ein zwei Meter hoher Rekultivierungsboden. Das Deponiesickerwasser wird eingefasst und in eine Kläranlage abgeleitet. Ein Deponiekörper gast auch nach einer Oberflächenabdichtung weiter aus. Allerdings sinken die Gasmenge und der Methangehalt stetig ab. Das mittlerweile methanschwache Schwachgas behandeln wir thermisch zur Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen. Betrachtet man die Schwachgasbehandlungsanlagen aller drei Deponien zusammen, ergibt sich eine Summe von ca. 7.800 t an eingespartem CO₂ pro Jahr. 

Neben dem Deponiegas nutzen wir auf unseren Deponien auch Solarenergie: Die errichtete PV-Anlage auf dem Dach der Betriebshalle auf der Sindelfinger Deponie hat eine Leistung von 21 kWp und einen voraussichtlichen Stromertrag in Höhe von rund 21.000 kWh. Alleine die PV-Anlage verringert den Treibhauseffekt jährlich um 16 t CO₂. Wir verringern mit dem Einsatz dieser Anlagen die klimaschädigenden Emissionen von CO₂ um die Menge, die 700 Personen im Durchschnitt in Deutschland jährlich verursachen.

Deponieentgasung

Das durch die Ablagerung und Verrottung des Haus- und Gewerbemülls entstehende Deponiegas (Methan) wird auf allen drei Kreismülldeponien aktiv abgesaugt und einer Verwertung zugeführt.

Aufgrund der zurückgehenden Methankonzentration im Deponiegas muss zur Sicherstellung einer emissionsarmen Gasbehandlung das bestehende System in eine methanreiche und methanschwache Gasfassung mit getrennter Behandlung umgerüstet werden. Das BMUB fördert im Rahmen der Klimaschutzinitiative Projekte zur Deponiegasemissionsminderung.

Ziel der Maßnahmen
Minimierung der Treibhausgas-Emission aus den abgeschlossenen Deponien des Landkreises, da die klimaschädigende Wirkung von Methan im Vergleich zu Kohlendioxid um den Faktor 25 höher ist.

Deponieentgasung Deponie Böblingen

Die Kreismülldeponie Böblingen wird seit 1990 aktiv entgast und seit 1997 kann das Deponiegas mittels Gasmotor zur Stromerzeugung genutzt werden. Der AWB stellte 2014 den Antrag zur Förderung einer Potenzialanalyse, welcher auch bewilligt wurde.

Die Fördernummer lautet: FK 03K01123

Aus den Ergebnissen der Potenzialanalyse konnte 2016 der Antrag für die Förderung einer investiven Maßnahme zur Gut-/Schwachgastrennung gestellt werden, welcher ebenfalls bewilligt wurde. Diese Maßnahme wird im Rahmen der "Nationalen Klimaschutzinitiative" im Förderbereich "Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bei stillgelegten Siedlungsabfalldeponien" vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Im Ausführungszeitraum von 01.01.2017 bis 30.06.2018 wurde eine Gut-/Schwachgastrennung mit einer getrennten Behandlung umgesetzt.

Die Fördernummer lautet: FK 03K04357

Das bisher mittels Gasmotor energetisch verwertete methanreiche Deponiegas (Gutgas), hat sich signifikant reduziert. 2022 wurde ein Antrag für die Förderung einer investiven Maßnahme zur Anpassung der Gasbehandlungsanlage gestellt.  Dieser wurde bewilligt und wird aktuell umgesetzt. Diese Maßnahme wird im Rahmen der "Nationalen Klimaschutzinitiative" im Förderbereich "Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bei stillgelegten Siedlungsabfalldeponien" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima gefördert. Im Ausführungszeitraum vom 01.01.2022 bis 31.12.2023 wird ein Gasmotor rückgebaut und durch eine RTX-Fackelanlage zur umweltschonenden Behandlung des Deponiegases ersetzt.

Die Fördernummer lautet: FK 67K18304

Deponieentgasung Deponie Sindelfingen

Die Kreismülldeponie Sindelfingen wird seit 1981 aktiv entgast und seit 1990 kann das Deponiegas mittels Gasmotor zur Stromerzeugung genutzt werden. Der AWB stellte 2014 den Antrag zur Förderung einer Potenzialanalyse, welcher auch bewilligt wurde.

Die Fördernummer lautet: FK 03K01123

Aus den Ergebnissen der Potenzialanalyse konnte 2016 der Antrag für die Förderung einer investiven Maßnahme zur Gut-/Schwachgastrennung gestellt werden, welcher ebenfalls bewilligt wurde. Diese Maßnahme wird im Rahmen der "Nationalen Klimaschutzinitiative" im Förderbereich "Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bei stillgelegten Siedlungsabfalldeponien" vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Im Ausführungszeitraum von 01.07.2017 bis 31.12.2018 wird eine Gut-/Schwachgastrennung mit einer getrennten Behandlung umgesetzt.

Die Fördernummer lautet: FKZ 03K05429

Deponieentgasung Deponie Leonberg

Die Kreismülldeponie Leonberg wird seit 1987 aktiv entgast und seit 1994 kann das Deponiegas mittels Gasmotor zur Stromerzeugung genutzt werden. Der AWB stellte 2013 den Antrag zur Förderung einer Gaspotenzialanalyse sowie die Förderung einer investiven Maßnahme zur Gut-/Schwachgastrennung. Diese Maßnahme wird im Rahmen der "Nationalen Klimaschutzinitiative" im Förderbereich "Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bei stillgelegten Siedlungsabfalldeponien" vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.

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